189
(?) Ortskunde. S. 170: Kiel, Eckernförde, Flensburg, — S. 172:
Schleswig, Rendsburg. — S. 179 Altona:
Schlachtorte: Düppel: die Schanzen sind jetzt geschleift
Ii. Königreich Sachsen.
a)$a» Land umsaßt den größten Teil der n. Abdachung des
Sächsischen Berglandes und dem den Fuß des Berglandes vorge-
lagerten Tieflandsstreifen mit der Leipziger Bucht. Mit Aus-
nähme der östlichsten Striche gehört das ganze Königreich zum Flußgebiet
der Elbe. Infolge der Bodenform haben die füdlichen Gegenden kälteres
Klima als der N. Hügel- und Tiefland haben recht fruchtbaren Boden, dürftig
ist die Dresdner Heide. Infolge der reichen mineralischen Boden-
s ch ä tz e zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der Erde
(Eisen, Steinkohlen, Silber, Zinn). Uber V-t des Bodens ist Wald.
d) Die Bewohner sind bis auf einen kleinen Rest von Wenden in
der Lausitz durchweg im Königreich deutsch, und zwar Obersachsen und
Thüringers Das evangelische Bekenntnis ist fast ausschließlich vertreten
(94°/0); doch ist das Herrscherhaus katholisch. Sachsen ist der Volks-
dichteste Staat Deutschlands. — Hauptnahrungsquelle istgroß-
industrie, und zwar in Eisen, Baumwollstoffen und Leinwand. Dazu
kommt eine umfangreiche Gebirgsinduftrie (Spitzenklöppelei). Wichtige
Nahrungsquellen find ferner Bergbau und Hüttenbetrieb. Auch
die Landwirtschaft steht aus hoher Stufe- ausgezeichnete Schafzucht.
c) Ortskunde. S. 165: Dresden, Meißen, Pirna, Schandau, B au tz en ,
Zittau, Annaberg, Oberwiesental, Freiberg, Plauen, Chemnitz, Zwickau,
Leipzig.
d) Geschichtliches. Ende des 11. Jahrhunderts (1089) belehnte Kaiser
Heinrich Iv. den Grafen von Wettin mit der Markgrafschaft Meißen.
Seitdem haben die Wettiner das Land ununterbrochen innegehabt. Im
Jahre 1247 erlangten die Wettiner Markgrafen den Besitz von Thüringen
und wurden 1423 unter Friedrich dem Steitbaren Kurfürsten von Sachsen-
Wittenberg. Durch Teilung des Besitzes entstand später (1485) die Ernestinisch e
Linie, die Thüringen und Kursachsen besaß, und die Alb ertinisch e Linie
die das Land Meißen („Herzöge von Sachsen") inne hatten. Herzog Moritz
von Sachsen erwarb im schmalkaldischen Kriege die Kurlande und die Kur-
würde. Die Reformation war in allen sächsischen Landen bereits 1539
eingeführt. August der Starke nahm die polnische Königskrone an
und wurde katholisch. 1806 erhob Napoleon I. Sachsen zum Königreiche
und verlieh dem Könige das Großherzogtum Warschau. Der setzige Umfang
Sachsens stammt aus dem Jahre 1815.
Iii. Die Hhüringischen Staaten.
a) Das Land (zusammen 12390 qkm mit l1/? Mill. E.) umsaht den
Thüringer Wald, den s. Teil des Thüringer Hügellandes und die
nordwestlichen Flächen des Sächsischen Berglandes. Bon den zahlreichen
Flüssen sind die Saale mit Weißer Elster und Ilm und diewerra am
bedeutendsten. — Das Klima ist mit Ausnahme einiger rauher Striche im
Thüringer Walde günstig, die Fruchtbarkeit besonders im Thüringer Hügelland
bedeutend. — Thüringen gehört zu den waldreichsten Gebieten des Reichs
t'vs der Bodenfläche ist Wald.'! Schwarzburg-Rudolstadt steht
bezüglich des Waldreichtums an der Spitze aller deutschen
Staaten (44 °/0).
b) Die Bewohner sind Deutsche vom Stamm der Thüringer, und
evangelisch. Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau, Viehzucht,
Gebirgsinduftrie und Fremdenverkehr. Für denhandel ist Thüringen
ein wichtiges Durchgangsland im Warenaustausch zwischen dem 0. und W.
Deutschlands.
c) Einteilung und Ortskunde: S. 161.
Schlachtorte: Frankenhausen, Jena.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Freiberg Heinrich_Iv Heinrich Friedrich Friedrich Moritz
von_Sachsen August Napoleon_I.
Das Flachland.
105
verwaltet und erhielt daher seinen Namen, während das Osterland (d. h.
Ostmark) nach seiner Lage zu Thüringen benannt wurde. Das Osterland
umfaßt hauptsächlich das Gebiet der früheren Bistümer Naumburg-Zeitz.
c) Der Petersberg.
In dem nördlichen Teile des Gebiets finden sich mehrere Einzel-
berge, die plötzlich aus der welligen Ebene aufsteigen. Der bedeutendste
Einzelberg ist der Petersberg bei Halle. Er steigt etwa 250 m hoch
und besteht aus festem Gestein (Porphyr), das in Steinbrüchen gewonnen
wird. Fast bis zum Gipfel deckt den Felsen Erdreich, das der Pflug des
Landmannes bebant, oder das mit prächtigem Eichenwalde bestanden ist.
Ans der Höhe des Berges liegen die Ruinen eines Klosters. Der König
Friedrich Wilhelm Iv. ließ daneben eine schöne Kirche errichten. Von
dem Berge hat man einen großen Fernblick. Man sieht etwa 40 Städte.
Als unsere Vorfahren noch Heiden waren, sollen sie auf dem Berge ihren
Götzen geopfert haben. Etwa 2 Stunden südöstlich vom Petersberg liegt
der Landsberg. Als letzter Rest einer alten Burg trägt er eine Kapelle,
die aus 2 übereinanderliegenden Kirchenräumen (Doppelkapelle) besteht.
Wetterregel: Wenn der Pastor auf dem Petersberge raucht, dann regnet
es bald.
2. Das Flachland.
Der nördliche Teil des Gebiets ist eine Ebene. Nur hier und da
sind winzige Erhebungen vorhanden. Die Ackerkrume ist sehr verschieden.
Im allgemeinen wird sie von W. nach O. geringer, der Sand tritt mehr
und mehr zutage. Während mau zwischen Saale und Mulde frucht-
baren Acker- und Wiesenboden sieht, trifft man zwischen Mulde und Elbe
meist dürftige Äcker, viel Kiefernwald, Heidekraut und Brachfelder. Links
von der Mulde gedeihen Weizen, Zuckerrüben und Raps, rechts sind
Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte.
Dübener Heide.
1. Wo liegt die Dübener Heide.
Wir bezeichnen mit diesem Namen ein viereckiges Stück Land, das
von der Elbe im O. und der Mulde im W. eingeschlossen wird. Im N.
reicht die Dübener Heide bis zu den kleinen Städtchen Gräfenhainichen
und Kemberg, im S. bis Düben an der Mulde; im O. erstreckt sie sich
über Schmiedeberg hinaus fast bis zur Elbe. Wir berühren sie im N.,
wenn wir mit der Eisenbahn von Wittenberg über Gräfenhainichen
und Bitterfeld nach Halle fahren, im O., wenn wir von Wittenberg
an dem linken Elbufer entlang nach Torgau reisen. Die Dübener Heide
ist 20 km lang und ebenso breit. Wieviel Stunden würdest du gebrauchen,
um die Heide von Düben nach Kemberg zu durchwandern?
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Bodenformen. 87
werke: Kupfer, Brannkohle. Baudeukmäler: Ulrichskirche mit dein Grabe Ludwigs
des Springers.
Allstedt. Bedeutende Zuckerfabrik. Einst Pfalz der deutschen Kaller.
Eislcbcu (25). Ackerbau: Getreide, Gemüse, Blumen, Obst. Bergbau: Silber.
Sitz der Bergbaubehörden. Geschichtliches: Geburts- und Sterbehaus Luthers,
Lutherdenkmal. Rathaus. —- Lehrerseminar.
Gerbstädt (v). Bergbau: Kupfer. In der Nähe liegt der^chlachtort Welses-
holz. Herzog Lothar besiegt den Kaiser Heinrich V. und den Grafen v. Mansseld.
Alsleben (4).
Schraplau (2). Ackerbau: Getreide, Obst. Steinbrüche: Kalk. Gruben:
Braunkoble.
Querfurt, d. h. Furt durch die Qucrue (5). Getreide- und Zuckerrübenbau.
Brennerei: Kalk und Ziegel.
Schafstädt (3). Steinbrüche, Zuckerfabrik.
Lauchstädt. Bierbrauerei. Mineralquelle (Eisen, Salz), daher Badeort.
Mücheln (2). In der Nähe liegt das Dorf Roßbach. Friedrich der Große
siegt.x hier über die Franzosen am 5. 11. 1757.
g) An der Saale. Merseburg (21). Weberei: Woll-, Baumwoll-, Leinenstoffe.
Fabriken: Pappschachteln, buntes Papier, Maschinen, Leim, Zigarren. Merseburg
ist die Hauptstadt des gleichnamigeil Regierungsbezirks und Sitz des Provinzml-
landtages. Baudenkmäler: Dom, Schloß- Geschichtliches: Merseburg ist wahr-
scheinlich zur Zeit Karls des Großen gegründet. Olto I. und viele seiner Nach-
folger hielten sich hier gern auf.
Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: B«Henstedt,
Aschersleben, Mansfeld (1 und 2), Merseburg, Querfurt, Sanger-
hausen, Nordhausen, Grafschaft Hohnstein. — Aber auch das Herzogtum
Braunschweig und die Provinz Hannover haben Anteil an dem Gebiete.
6. Thüringer Wald, Frankenwald und Fichtelgetiirge.
A. Sodenformen.
Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde anf die Bodeuforinen und die Be-
wässerung des Gebietes!
a) Der Thüringer Wald.
Der Thüringer Wald erstreckt sich zwischen zwei welligen Ebenen als
eine immer schmaler und niedriger werdende Bergzunge von So. nach
Nw. (130 km). Er ist ein echtes Kammgebirge. Nach No. fällt der
Thüringer Wald steil ab und gewährt, von der nördlichen Hochebene
aus gesehen, einen entzückenden Anblick. Die mächtigen Gipfel heben sich
von dem langen Rücken scharf ab. Einzelne Queräste schieben sich in
die Ebene vor, z. B. der Kickelhahn, der Bürzel, der Kienberg, der Wart-
burgberg. Den wundervoll mit Laubwald (Buche, Eiche, Ahorn) ge-
schmückten Nordwestabhang durchschneiden kurze, wilde Quertäler voll
malerischer Felsgruppen, in denen schäumende Waldbäche mehr hör- als
sichtbar dahineilen. Nach S. stuft sich das Gebirge allmählich ab, so daß
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Baudeukmäler Ludwigs Lothar Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich Baudenkmäler Karls Olto_I.
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
79
linge, denen sie angeboten wurde, haschten mehr nach dem Schimmer, der sie in den Augen der außerdeutschen Völker immer noch umgab, als nach der Macht, die von ihr ausging: Alfons von Kastilien kam nie nach Deutschland und Richard von Cornwallis verschleuderte das Reichsgut wie auch sein eigenes Geld, ohne Ansehn gewinnen zu können. Von den Unterthanen aber muß gesagt werden, was im Buche der Richter (Richt. 21. 5) geschrieben steht: „Zu der Zeit war kein König im Lande; ein jeglicher that, was ihm recht beuchte."
Zu bet Zeit, als Konrab I. zum deutschen Könige gewählt würde,®rbeen|en verteilten sich die Stämme in solgenber Weise über das Reich: Reiches.
„Den ganzen norbweftlichen Teil von der Saale, Unstrut und dem Anfange der Weser bis zur Assel und Waal, burd) die Elbe und Trave von den Slaven, durch die Eiber von den Dänen getrennt, bewohnten die Sachsen und die Küstenlänber von der Waal bis zur Weser bereu Stammverwanbte, die Friefen; süblich bavon die Thüringer und Franken, jene, die jetzt nur einen Teil des Gebiets der Sachsenherzöge ausmachten, zwischen der obern Saale, der Unstrut, dem Hauptkamme des Thüringer Walbes (der sogenannte Rennsteig bezeichnet wahrscheinlich die alte Grenze) und der untern Werra, diese westlich von Thüringen bis zum Rhein, das Gebiet des Mains umfassend, im Süden bis zur Rebnitz, der Münbung des Lech, der Enz und Kinzig; den süböstlichen Teil bildete Bayern (das alte Bojoarien) vom Fichtelgebirge und Böhmer Walde bis Trient, mit seinen avarisch-slavischen Marken jenseit der Enns, im Westen durch den Lech und die Wasserscheide des Rheins und Inn von den Alemannen (Schwaben) getrennt, die das ganze obere Rheingebiet bis zum Wasgau innehatten; das ganze übrige Rheingebiet bis zur Maas und Scheibe würde unter dem Namen Lothringen begriffen, das alte Stammlanb der Franken und daher stets geneigt, sich dem Frankenreiche im Westen anzuschließen."
Dieser Besitzstanb erfuhr im Lause der Zeit an seinen äußeren Grenzen wesentliche Veränberungen. Heinrich I. erweiterte die nörb-liche Grenze durch die Mark Schleswig, die Konrab Ii. später wieber ausgab. Erst Kaiser Wilhelm I. erwarb biefen Grenzgau dem Reiche zurück. Unter der Regierung Ottos b. Gr. rückte die Grenze im Osten bis über die Ober hinaus vor. Zur Sicherung berfetben entftanben die sächsische Norbmark (preuß. Altmark), süblich bavon die norb-thüringifche Mark, von der obern Saale bis zum Fichtelgebirge
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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— 81 —
Ii. Woraus erklärt es sich, das? diese Länder ebenfalls
den Namen Sachsen führen?
Diese Herzogtümer sind Teile des Länderbesitzes, der einst in der
Hand des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vereinigt war.
Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der
Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde
und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, denbnndes-
genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige
Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erbtei-
lung u. s. w. die jetzigen Herzogtümer entstanden.
b.
Ziel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und
Thüringerwald liegen.
Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt: Im Thüringer
Berglande breiten sich noch aus:
1. Die schwarzbnrgischen Fürstentümer. Der Besitz der
schwarzburgischeu Fürsten zerfällt in zwei völlig von einander getrennte
Teile. Der eine Teil breitet sich zwischen Harz und Unstrut aus und
führt den Namen Unterherrschaft. (Erklärung des Namens!) Der andre
Teil liegt südlich von Erfurt auf den Höhen und am Nordabhange des
Thüringerwaldes. Es heißt Oberherrschaft. (Grund!) Das Fürsten-
tum Schwarzburg-Rudolstadt (Hauptstadt Rudolstadt!) umfaßt nun
den größten Teil der Oberherrschaft und ein Stück (das östlichste!) der
Unterherrschaft. Zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
(Hauptstadt (Sondershausen!) gehört dagegen die größere Hälfte der
Unterherrschaft und ein Teil (der westlichste!) der Oberherrschaft. —
Dies wird — um größere Klarheit zu erzielen — schematisch an der
Wandtafel dargestellt.
Unterherrschaft.
Oberherrschaft.
Zi Ichendorf. Deutschland. 2. 9jbt. 2. Aufl.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Johann_Friedrich_der_Großmütige Johann Friedrich Moritz Karls_V. Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Mühlberg Thüringen Thüringerwald Erfurt Rudolstadt Sondershausen Deutschland
Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
34 Die Fürstentümer.
Ix. pie Fürstentümer.
1. Das Fürstentum Lippe-Detmold.
Das Fürstentum Lippe-Detmold hat einen Flächeninhalt von 1222 qkm
mit 128400 Ew.. darunter 121000 Ref. und Lutheraner, 5000 Katho
Wen, 2000 Israeliten. Es bildet ein zusammenhängendes Ganzes zwischen dem
linken Weserufer und dem Teutoburger Walde in schöner Abwechselung von Hügel
und Ebene. Die höchsten Erhebungen sind der Köterberg (500m), der Velmer-
stot, (470 m) und die Groteuburg, (390 in) mit dem Hermannsdenkmal (f.
Bild S. 45) bei Detmold. Die Keuperformatiou herrscht im ganzen Lande vor.
Zum Fürstentum Lippe-Detmold gehört als sog. Exklave an der Lippe
das Amt Lipperode-Kappel, unter dem preußischen Amtsgericht Lippstadt.
Von diesem ältesten Besitz des aus der Karolingerzeit stammenden Geschlechts
ist der Name Lippe auf die später erworbeneu Besitzungen zwischen Weser
und Teutoburger Wald übertragen worden.
Das lippische Land berührt mit einer Spitze die Weser, in welche die
andern Flüsse des Landes: Werre, Exter, Kalle sich ergießen; die Emmer
durchfließt den südöstlichen Teil des Fürstentums.
Das Klima ist milde und gesuud, im Mittel 0—4° C. Hauptbeschäftigung
der Bewohner ist Ackerbau und Ziegelbrennerei. Außer Raseneisen, Schwefel-
kies, Braunkohle und Schiefer liefert das Land keine Mineralien. Mineralquellen
find zu Meinberg und Salzuffeln, an letzterem Orte auch eine Saline; auf
den Höhen überall stattlicher Hochwald. Alljährlich ziehen 12 000 Ziegel-
brenner in alle Lande, auch über Deutschland hinaus, und kehren mit reichem
Lohne zurück. Die Industrie beschäftigt sich mit Cigarrenfabrikation, Leinen-
Weberei, Gerberei und Brauerei, aber nur in geringem Umfange. Die
Lemgo er Meerschaumwaren sind weit und von alters her berühmt. Die
Stärkefabrik Hoffmann & Cie. in Salzuffeln ist hervorzuheben, weil sie
die größte dieser Art auf dem Kontinent ist.
Bis 1529, wo die Reformation unter Simon V. Eingang fand, hießen die Herrscher
des Landes Edelherrn, unter diesen großartige Gestalten wie Bernhard I. (1113—1144j,
der dem Geschlechte den Namen von der Lippe zulegte, Bernhard Ii., Hermann Ii., deren
jüngere Brüder mehrfach die deutschen Bischofsstühle, besonders in Münster und Pader-
born, zierten. 1529 nahm Simon V. den Grafentitel an. Dessen Enkel Simon Vi.
(1563—16j3) trat zur reformierten Kirche über. Er ist der Stammvater der beiden
Linien von Lippe. Sein ältester Sohn stiftete die Linie Lippe-Detmold; sein jüngster
nach dem Aussterben der alten Grafen von Schaumburg 1649 die Linie Schaumburg-
Lippe lbückeburg). Im Jahre 1729 wurde Simon Heinrich Adolf in den Reicks-
sürstenstand erhoben und dessen Enkel Leopold 17s9 in dieser Würde bestätigt.
1897 wurde Lippe-Detmold als Rheinbundsstaat souverän und trat 1813 dem deutschen
Bunde bei. Die damalige Fürstin-Witwe Paul ine (f 1822) gab dem Ländchen die
erste Konstitution (Verfassung). Der gegenwärtig regierende Fürst heißt Friedrich
Waldemar, geb. 18. April 1824.
Das ursprüngliche Geschlechtswappen, die „Lippische Rose", ist eine süns-
blätterige rote Rose im silbernen Felde, das jetzige Wappen ein Schild mit
neun Feldern; die Landesfarbe ist Gelb-Rot.
Seit 1786 gilt im Lande Gemeinschaft der Güter unter Ehegatten; bei
den Bauerngütern herrscht Unteilbarkeit und Anerbrecht. Das Fürstentum
bildet einen eignen Landgerichtsbezirk mit dem Sitz des Landgerichtes in
Detmold. Als Oberlandesgericht fungiert laut Vertrag vom 4. Jan. 1879
das preußische Oberlandesgericht in Celle.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Kalle Simon_V. Bernhard_Ii Hermann_Ii Simon_V. Simon_Vi Simon_Heinrich_Adolf Heinrich Adolf Leopold_17s9 Leopold Friedrich
Waldemar Friedrich Jan
Extrahierte Ortsnamen: Köterberg Groteuburg Detmold Lippstadt Meinberg Deutschland Lemgo Schaumburg Detmold Celle
V/ . •' •
Überblick über die Geschichte Bayerns.
59
Überblick über die Geschichte Bayerns.
Den geschichtlichen Grundstock Bayerns bildet der Volksstamm der Bayern,.
Nachkommen der germanischen Markomannen, welche das Land südlich der Donau
bis zum Adriatischen Meere und vom Lech bis zur Enns besiedelten. Auch nördlich
der Donau drangen sie vor, indem sie den größten Teil des Nordgaues, das Gebiet
der Nab, in Besitz nahmen und sich hier mit thüringischen Stämmen vermischten.
Von diesem großen Ländergebiete, das schon im 6. Jahrhundert unter selbständigen
Herzogen stand, trennte der Hohenstaufenkaiser Friedrich Barbarossa die südlichen
und östlichen, jetzt österreichischen Länder ab. Mit dem so geschmälerten Herzogtum
Bayern belehnte er i. I. 1180 seinen treuen Kampfgenossen Otto von Wittelsbach^
den zweiten Stammvater des noch jetzt regierenden Königshauses. — Die Pfalz,
die sich vor 1803 zu beiden Seiten des Rheins ausdehnte, kam 1214 bezw. 1225
durch Belehnung bezw. Heirat zu Bayern. Aber schon im Jahre 1310 bezw. 1329
(Hausvertrag von Pavia) wurden die Pfalz und die Oberpfalz von Bayern getrennt
und kamen an die ältere (Rudolfsche) Linie der Wittelsbacher. Die Oberpfalz siel
im Dreißigjährigen Krieg wieder an Bayern zurück, das während dieses Krieges
(1623) unter Maximilian I. zum Kurfürstentum erhoben wurde. — Nach dem Aus-
sterben der jüngeren (Lndwigschen) Linie 1777 vereinigte Karl Theodor Bayern und
die Pfalz (Kurpfalzbayern). Während der Napoleonischen Kriege im Anfang unseres
Jahrhunderts kamen die fränkischen und schwäbischen Länder an Bayern. Am
1. Januar 1806 wurde das bisherige Kurfürstentum als Königreich proklamiert.
Das i. I. 1835 von König Ludwig I. neu eingeführte bayerische Wappen
weist auf die verschiedenen bayerischen Gebiete hin. Es ist ein in 4 Teile oder
Felder geteilter Schild mit einem Mittelschild. Dieser enthält 21 weiß und blaue
Wecken oder Rauten (Altbayern). Der Hauptschild zeigt oben rechts einen goldenen,,
rot gekrönten Löwen auf schwarzem Gruud (Pfalz am Rhein), im oberen linken^
roten Felde, 3 silberne Spitzen (Franken), im unteren rechten, von Silber und
Rot fchräg geteilten Felde einen goldenen Pfahl (Schwaben) und im unteren
linken, silbernen Felde einen blauen, goldgekrönten Löwen (Grafschaft Veldenz).
Das Wappen steht in einem mit Hermelin reich verzierten Königszelt von purpurnem
Sammet, dessen Gipfel mit der Königskrone bedeckt ist. Den Hauptschild halten zwei
gekrönte Löwen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Otto_von_Wittelsbach^ Otto Maximilian_I. Karl_Theodor_Bayern Karl Ludwig_I.
— 197 —
Daß in einer Stadt, die so viele schöne Kunstbauten und Denkmaler hat,
auch von jeher viele Künstler lebten, bedarf keiner besonderen Bemerkung. Wir
erinnern uns hier des Bildhauers Johannes Schilling, des Erbauers des Nieder-
wald-Denkmals. — In Dresden wohnten auch Theodor Körners Eltern.
Kurze Charakterisierung der Sächsischen Schweiz: Eine durch
Auswaschung entstandene Gebirgslandschaft. Zahlreiche prismatisch
gestaltete Berge. Tief eingewaschene Flnßthäler und Schluchten.
Iii.
Das sächsische Flachland.
Das nordwärts bis an den Fläming sich erstreckende sächsische Flach-
land wird durchflössen von Elbe und Mulde, und im Westen von der Weifsen
Elster. Es ist im allgemeinen ein fruchtbares Land, nur wo wir uns dem
Fläming nähern, tritt uns bald die Dürftigkeit des südlichen Höhenzuges ent-
gegen. Vielfach, z. B. bei Leipzig, ist es so flach wie eine Tafel. Dann schweift
der Blick von der ebenen Landstraße aus ähnlich wie in der Marsch ungehindert
über zahllose uucingefnedigte Felder bis zum feruen Horizonte. — Wir folgen
in Kürze dem Laufe der Flüsse.
Die Elbe verliefsen wir bei Dresden. Wenn sie, den Dresdener Thal-
kessel verlassen hat, erreicht sie bald, das malerisch gelegene Meifsen O-
[liier die erste europäische, durch Böttger 1710 begründete Porzellanfabrik.
Meifsen wurde 928 von Heinrich I. als Burg gegen die Slaven angelegt.) —
Der kleine Schlachtort jenseits der Grenze ist Mühlberg, wo Johann Friedrich
der Grofsmütige 1547 von Karl V. aufs Haupt geschlagen wurde. Die
dann folgende kleine Stadt von O ist Torgau (Friedrich der Große 1760).
An der nun folgenden westlichen Laufstrecke merken wir die Lutherstadt
Wittenberg Q.
Die Mulde bewässert mit ihren vielen langen Quellflüssen — Zwickauer
Mulde, Chemnitzbach, Zschoppau und I reiberger Midde — einen großen Teil
des Königreichs Sachsen. — Ihr Unterlauf gehört dem Herzogtum Anhalt
an. Die hier an ihr liegende Stadt von □ ist Dessau, die Hauptstadt
Anhalts.
Die Weifse Elster kommt aus dem Vogtland und fliefst bcdd in dem
einen, bcdd in dem anderen politischen Gebiet (in welchen!). Die Städte an
ihr kennen wir bereits. (Wiederholen, S. 165.) Da, wo die Fleifse in sie
einmündet, liegt
a) Leipzig.
(1. £iu}l\) Weder an einem großen Strom, noch an einer Küste ge-
legen, auch nicht cds Residenz von Fürsten eifrig gefördert, hat L^eipzig sielt
doch zu einer der gröfsten deutschen Städte emporgeschwungen. Begründet
ist das in erster Linie in der eigentümlichen Lage inmitten einer bedeidsamen
Landschaft. Die 1 hüringisch-Sächsische* Bucht bildet für den gröfsten Teil
Js orddeutschlcinds gewissermafsen einen erfolgreichen Vorstofs in das Bergland
des übrigen Deutschland hinein. Der Verkehr von Norden her, der letzteres,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Johannes_Schilling Theodor_Körners Heinrich_I. Heinrich_I. Johann_Friedrich
der_Grofsmütige Johann Friedrich Karl_V. Karl_V. Friedrich_der_Große Friedrich
— 122 —
b. Wie mag es kommen, daß gerade in Plauen große Viehmärkte
stattfinden? (Das wasserreiche Elsterland ist gesegnet mit Herr-
lichem Weideland, daher Viehzucht.)
c. Warum hat man so große Brücken über die kleinen Flüsse
Elster und Göltzsch gebaut? (Tiefe Thäler, zu kostspielig aus-
zufüllen. — Eisenbahn nach Leipzig.)
4. Aus der Geschichte des Vogtlandes.
Jitll Wem das Elsterland früher gehörte, und wie es an
Sachsen kam.
Wem das Elsterland jetzt gehört, ist euch bekannt. Wem?
(Dem König Albert, der auch unfern Heimatsort besitzt, sowie alle Städte
und Dörfer, von denen wir gesprochen haben.) In alten Zeiten
gehörte es demselben Volksstamme, dem einst das Land zwischen
Saale und Elbe gehörte. (Sorben.) Da könnt ihr mir beschreiben,
wie es damals im Elsterlande zuging! (Heidnischer Gottesdienst —
Leichenverbrennung — Bestattung der Urnen u. s. w. Vergl. Seite 49.)
Die Sorben im Elsterlande haben ihre Heimat auch auf die-
selbe Weise verloren wie ihre Brüder im Norden. Wie also?
(Einfall der Deutschen — blutiger Kampf — Niederlage der Sorben —
Vertreibung.) Auch ihnen suchte man die Rückkehr ins Vater-
land unmöglich zu machen. Kannst du dir deuken, auf welche Weise?
(Burgen auf den Höhen — gewappnete Krieger.) Doch wnrde der
Mann, den der deutsche König über das erworbene Land setzte, nicht
Markgras, sondern Vogt genannt. Darum nannte man das Elsterland
auch Vogtland. Die meisten Vögte wohnten in Planen und verwalteten
von da aus das Land. Ein solcher Vogt von Plauen verkaufte vor
ungefähr 300 Jahren (Also zur Zeit der Barbara Uttmann!) das Vogt-
land an den Wettiuerfürsteu Vater August. Seit jener Zeit gehört das
Vogtland zu Sachsen. — Wiedergabe.
Zur sachlichen Besprechung:
a. Was hatte ein Vogt alles zu thun?
b. Durfte denn der Vogt sein Land verkaufen? (Erblich geworden,
wie der Markgras von Meißen.)
o. Warum mögen die Leute den Fürsten August — Vater August —
genannt haben? (Gesetze — Anbau des Landes — Bauwerke.)
d. Welche von den früher erwähnten Orten gehören zum Vogtlande?
(Markneukirchen, Klingenthal, Auerbach.)
Vergleichung.
Iitl: Wir wollen heute das Vogtland mit der Lausitz
vergleichen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Barbara_Uttmann August August August
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Aschersleben. 39
9. Amtsbezirk Westerhausen.
1. Königliche Domäne Westerhausen, 25 Einwohner, eingepfarrt nach
Westerhausen.
2. Gemeinde Westerhausen. 2325 Einwohner, Pfarrdorf mit Ober-,
Unter- und Bruchmühle. Bedeutender Gemüsebau, Rennplatz mit Gast-
Wirtschaft.
Westerhausen gehörte mit Neinstedt, Thale, Warnstedt, Weddersleben zu der
Grafschaft Reinstein; diese Ortschaften werden um 1263 und 1311 unter Bischof Volrad
und Albert Ii. als Lehnstück des Stifts Halberstadt erwähnt.
3. Gemeinde Warnstedt, ein Pfarrdorf mit 634 Einwohnern.
Der Ort hat eine historische Berühmtheit erhalten durch die Schlacht, welche
hier 1113 der Graf Hoyer von Mansfeld, Feldherr Kaiser Heinrichs V., dem Pfnlz-
grafen Siegfried vom Rhein und dem Grafen Wickert von Groitzsch lieferte. Letztere
waren Verbündete des Bischofs Reinhard von Halberstadt und des Landgrafen
Ludwig von Thüringen und sämtlich Gegner des Kaisers. Graf Hoyer überfiel
sie einzeln: Siegfried fiel im Kampfe, während Wickert gefangen genommen wurde.
!0. Umtsöezirk Thale.
1. Gemeiude Thale, 6200 Einwohner, ein Pfarrdorf. Thale ist als
Bade- und klimatischer Kurort bekannt. In dem Orte befinden sich zwei
Rittergüter des Freiherrn von dem Bnssche-Streithorst, ein bedeutendes
Eisenhüttenwerk, eine Gries-, Öl- und Sägemühle, zwei Spinnereien, zwei
Zweiganstalten vom Neinstedter Blödenasyl (Kreuzhilfe und Gnadenthal)
mit etwa 300 Pflegebefohlenen, zwei Ziegeleien, das Hubertusbad und
viele Hotels.
2. Königlicher Oberförstereibezirk Thale, 56 Einwohner, eingepfarrt
nach Thale. Roßtrappe-Hotel, Königsrnh-Hotel, Hnndesenkewiese (Sommer-
Wohnhäuser), Hexentanzplatz-Hotel, Dambachshaus (Jagdhaus), Neueschenke
(Försterei).
Von dem Bahnhof Thale oder Hotel Zehnpfund gelangt man nach kurzer
Wanderung zur Blechhütte, welche von einem Grafen Redern um 1770 angelegt
wurde. 8 Jahre später giug die Blechhütte in den Besitz des Königs Friedrich des
Großen über. Jetzt ist dieses Werk Aktiengesellschaft. In der Nähe der Blechhütte
liegt das Hubertusbad auf einer Bodeiufel. Die reichlich strömende Salzquelle war schon
im früheren Mittelalter bekannt. Das jetzige Solbad wurde aber erst 1836 angelegt.
Von hier aus betritt man das schon von weitem durch seine fast senkrecht aufsteigen-
den, oft abenteuerlich gestalteten Felsenwände herrliche Bodethal. Auf dem rechten
Ufer der Bode liegt das Hotel Waldkater, aufj dem linken die Schallhöhle, welche,
16 w in den Berg eindringend, Flüchtlingen zeitweise zum Versteck gedient hat.
Vom Waldkater thalaufwärts steigert sich die Großartigkeit der Gebirgslandschaft.
Viele der durch Verwitterung ausgesägten und zu den sonderbarsten Figuren umge-
stalteten Granitzacken haben wegen ihrer Ähnlichkeit mit irgend welchem Gegenstande
im Volksmunde bezeichnende Namen erhalten, so z. B. der Mönch mit der Kapuze,
das Bodethor und die Bergkanzel. Eine Stelle in der Bode wird der Kronensumpf
genannt. Die besuchtesten Punkte bei Thale sind unstreitig der Hexentanzplatz und
die Roßtrappe. Verfolgen wir die Bode thalauf, so gelangen wir in den Bode
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Königliche_Domäne_Westerhausen Westerhausen Albert_Ii Graf_Hoyer_von_Mansfeld Heinrichs_V. Heinrichs_V. Siegfried Siegfried Groitzsch Reinhard_von_Halberstadt Ludwig_von_Thüringen Ludwig Hoyer Siegfried Siegfried Gemeiude Friedrich